Herr Birnbaum kehrt zurück

 DV, 17min. Uraufführung am 29.11.2005, Arsenal-Kino Berlin Nov.2006

Crew:
Kamera: Shai Levy, Andreas Gockel
Ton: Jochen Dorn
Musik: Oleg Selezner
Buch / Regie Martina Jungfleisch (Hiller von Gaertringen)

Mit: Max Birnbaum

Max Birnbaum wurde 1938 von den Nationalsozialisten nach Polen deportiert. 2000, nach über 60 Jahren, kehrt Max Birnbaum nach Berlin zurück. Doch den Ort seiner Kindheit, den Alexanderplatz, erkennt er nicht wieder. Wo ist das Kaufhaus Tietz, das dort einst stand, oder die Brauerei Aschinger, wo er mit seinem Vater oft eine günstige Mahlzeit zu sich nahm und wo ist das Polizeipräsidium, in dem er einst inhaftiert war? Herr Birnbaum “sucht in seinem Kopf” nach Erinnerungen, aber er kann sie nur mist sehr viel Mühe finden…

Welche Berechtigung gibt es, einen Film über einen Mann zu machen, der sich nur mit großer Anstrengung an die Vergangenheit erinnert? Je mehr ich mir die Frage stellte, desto weniger abschließend beurteilbar und auch dringlicher erschien mir die Fragestellung. Balanciert nicht jeder befragte Zeitzeuge gleichsam auf einem “schmalen Grat”, der das Erinnerbare vom Vergessenen scheidet? Und wird dieser “schmale Grat” in gängigen Zeitzeugenbefragungen nicht einfach ausgeblendet? In den Massenmedien gewährleisten “unsichtbare” Bildschnitte einen Bildfluss. Es gibt keine Pausen, kein Innehalten – die Bilder strömen (gleichsam wie die Informationen) und verbergen nolens volens, dass es so etwas wie “das Vergessen” überhaupt gibt…

(Aus dem Künstlerförderinnenprogramm, Film und Video 2003/2004)


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